Schlossplatzbrauerei Köpenick
27. April 2020

Was kostet 2020 ein Bier in Berlin?

Von Steffen Lehmann
Weddinger Eschenbräu

Welches Budget muss man für einen gemütlichen Abend mit Freunden einplanen? Was kostet’s im Club, was im Supermarkt? Wir klären auf…

Natürlich kommt man im Supermarkt am billigsten weg. Man sollte jedoch beachten, dass viele Supermärkte die Einzelflasche teurer verkaufen als im Kasten. Ein 20er Kasten mag also 11,99 € kosten, die einzelne Flasche aber nicht 60 Cent sondern zum Beispiel 79.

Zur besseren Vergleichbarkeit beziehen wir uns hier immer auf den halben Liter, der Standardgröße für Fassbier in Bars. In Clubs sind dagegen 0,33l-Flaschen Standard.

Im Supermarkt ist das billigste Bier meist die Eigenmarke des jeweiligen Ladens, bei Edeka zum Beispiel das „Reichelt Pilsener“ oder „Perlenbacher“ bei Lidl für 29 Cent. Größere Supermärkte bieten den Kasten Oettinger für 5 bis 8 Euro an, also 25 bis 40 Cent pro Flasche, je nach Sorte. Das billigste, was ich in den letzten zehn Jahren gesehen habe, war ein Kasten „Bjørne Beer“ für 3,60 € bei Netto mit Hund, also gerade mal 18 cent pro halben Liter. Hinzu kommen immer 8 Cent Pfand auf normale Mehrweg-Glasflaschen, bei Bügelflaschen 15 Cent und bei Einwegflaschen und Dosen 25 Cent.
Ein lokales Markenbier wie Berliner Kindl oder Berliner Pilsner gibt es im
günstigen Fall als Sonderangebot für 40-50 Cent, im Normalfall eher für 60 bis 90. Die nationalen und internationalen Markenbiere kosten 0,50 € bis 1,20 €. Wenn man von Sonderangeboten und Kastenrabatten absieht, geht es eher bei 75 bis 79 Cent los.

Das beliebte Sternburg Export kostet meist 45 bis 49 Cent, mit Glück im Angebot bei Kaufland für 35 Cent plus Pfand.

Wer nicht zum Supermarkt will, weil dieser zu weit weg ist oder schon
geschlossen hat, der wird meist im Späti fündig, dem Gegenstück zum
Büdchen in Köln, der Trinkhalle im Ruhrgebiet oder dem Kiosk in anderen
Regionen. Ein kleiner Laden mit den wichtigsten Lebensmitteln. Alkohol,
Zigaretten und Zeitschriften. Offiziell dürfen Spätis nicht sonntags öffnen,
viele tun es trotzdem, jedoch gehen die Bezirke unterschiedlich dagegen
vor. In Spätis schwanken die Preise deutlich stärker als im Supermarkt. In Mitte am Hackeschen Markt ist es deutlich teurer als in Neukölln.

Das billigste Bier ist hier meist „Pilsator“ oder „Sternburg Export“ für 70 Cent bis 1,20 Euro inkl. Pfand. Ein Kindl oder Berliner liegt zwischen 0,80 und 2,00 €, ein Beck’s oder anderes Markenbier bei 1,20 € bis 2,50 €.

Für Bio- und Craftbiere muss man in Bio- und Supermärkten mindestens 1,00 € einplanen. Aber auch 2,99 € sind keine Seltenheit.

Bahnhofskioske sind meist etwas teurer als Spätis, ein „ok.- Pils“ kostet oft 1,25 € inkl. 25 Cent Dosenpfand, ein Markenbier kann auch knappe 3 € kosten. Ähnlich sind die Preise an Tankstellen.

Bier an der Imbissbude ist meist billiger als in der Kneipe, im Normalfall kostet das Bier zum Döner um die 2,00 €. Manchmal gibt es Fassbier für 2,50 bis 3,00 €.

In der verrauchten Eckkneipe außerhalb des Zentrums findet man die Hausmarke vom Fass manchmal noch für 2,50 €. Nach einer normalen Bar, die den halben Liter für unter 3,00 € verkauft, muss man innerhalb des S-Bahnringes schon sehr lange suchen. Wahrscheinlicher landet man in einem Laden, der den halben Liter für 3,50 bis 4,00 € über den Tresen schiebt. Im Restaurants sind es eher 4 bis 6 € und in Hotelbars im Zentrum schnell 5 bis 8 €.

5 bis 8 € ist auch ein realistischer Wert für ein Craft Beer in einer der vielen Berliner Mikrobrauereien. Bei Eschenbäu im Wedding geht es auch schon für unter 4,00 € los.

In Clubs ist Fassbier sehr selten. Im Cassiopeia kostet der halbe Liter 4 €, im Asta gibt es 0,4 l für 3,50 €. Häufiger sind 0,33er Flaschen für 3 bis 6 Euro, meist plus Pfand in Höhe von 0,50 bis 2,00 €.