21. Februar 2021

Pandemie-Update Februar 2021 [Video]

Von Steffen Lehmann

Seit rund einem Jahr ist das Leben weltweit stark eingeschränkt. Da regional jedoch sehr unterschiedlich gehandhabt wird, was erlaubt ist und was nicht, hier eine Übersicht, was derzeit – also im Februar 2021 – erlaubt ist, und was nicht. Die Regeln wurden zuletzt am 11. Februar geändert und gelten mindestens bis zum 7. März.

Aktueller Stand der Infektionen

Wir arbeiten mit den Zahlen vom Tagesspiegel, da dieser die Zahlen der Bezirke und Landkreise direkt erfragt und veröffentlicht, noch bevor das Robert-Koch-Institut dies dann später am Tag gesammelt veröffentlicht.

Berlin als Ganzes liegt mit einer 7-Tage-Inzidenz von 57,8 auf dem 4. Platz der deutschen Bundesländer. Nur Baden-Württemberg liegt mit 44,7 unter dem Grenzwert von 50, nur Thüringen mit 128,9 über der Marke von 100. Innerhalb Berlins hat Friedrichshain-Kreuzberg derzeit mit 35,3 die wenigsten Infektionen pro 100.000 Einwohner, und kommt damit dem 35er-Grenzwert sehr nahe. Aber schon im benachbarten Mitte liegt der Wert bei 75,0. Die Werte und Reihenfolge innerhalb der Stadt schwanken jedoch stark und sollten daher mit Vorsicht genossen werden. Auch im Lockdown macht so ein Virus natürlich nicht an der Bezirksgrenze halt.

Was gilt nun?

Touristische Übernachtungen sind weiterhin verboten, daher sind auch viele Hotels geschlossen. Übernachtungen sind nur aus dienstlichen oder notwendigen privaten Gründen erlaubt. Stadtrundfahrten, Bootstouren und ähnliches bleiben verboten.

Gastronomie

Restaurants, Imbissbuden, Cafés, Bäckereien und ähnliches dürfen öffnen, aber keine Sitzplätze anbieten. Ein Lieferdienst ist erlaubt.

Alkohol

Ein geschlossener Späti in Prenzlauer Berg

Alkohol darf nur in geschlossenen Behältnissen verkauft werden und auch nur von 6 bis 23 Uhr. Daher schließen die meisten Spätis um 23 Uhr. Supermärkte verkaufen ab 23 Uhr keinen Alkohol oder bleiben ganz geschlossen. Gelockert wurde das Alkoholverbot in der Öffentlichkeit. Es gilt weiterhin in Grünanlagen und auf Parkplätzen.

Nachtleben

Das geschlossene SO36 in Kreuzberg

Bars sind geschlossen. Auch ein „To Go“-Geschäft ist wegen des Abgabeverbots für Alkohol nicht möglich. Clubs und Konzerthallen sind inzwischen seit einem Jahr geschlossen.

Geschäfte

Ein Shoppingcenter in Berlin-Marzahn

Die meisten Geschäfte müssen geschlossen bleiben. Supermärkte, Drogerien und Apotheken haben regulär geöffnet. Im Gegensatz zum Lockdown im Frühjahr 2020 sind diesmal auch Baumärkte geschlossen. Wochenmärkte dürfen öffnen, jedoch nur für Lebensmittel. Bis auf Weiteres gibt es keine verkaufsoffenen Sonntage.

Freizeiteinrichtungen

Kaum Menschen in der Kulturbrauerei

Kinos, Theater, Opernhäuser, Konzerthäuser, Museen, Gedenkstätten und kulturelle Veranstaltungsstätten bleiben geschlossen. Bibliotheken dürfen wieder zur Ausleihe öffnen, aber kein Lesen vor Ort ermöglichen. Zoo und Tierpark haben geöffnet, jedoch bleiben die Tierhäuser und das Aquarium geschlossen.

Sport

Sport darf im Freien nur allein oder zu zweit ausgeführt werden. Die Polizei wurde stark kritisiert, weil sie in der letzten Woche ein Basketballspiel von 5 Jugendlichen aufgelöst hat.

Dienstleistungen

Friseure dürfen ab dem 1. März unter Hygieneauflagen wieder öffnen. Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios, Sonnenstudios, Saunen und ähnliches jedoch nicht. Medizinisch notwendige Behandlungen, z.B. durch Heilpraktiker, sind erlaubt.

Schulen

Schulen boten bereits bisher eine Notbetreuung für Grundschüler an. Ab dem 22. 2. wird für die Klassen 1 bis 3 ein Wechselunterricht angeboten. Für alle anderen gilt weiterhin Digitalunterricht.

Eine Tatra-Straßenbahn auf der Linie M17 am Bahnhof Schöneweide
Eine Tatra-Straßenbahn auf der M17 in Schöneweide

Nahverkehr

Alle Linien fahren planmäßig. Wenn möglich, bieten S-Bahn und BVG sogar zusätzliche Fahrten an. So bleiben zum Beispiel die noch aus tschechoslowakischer Produktion stammenden Tatra-Straßenbahnen noch für Verstärkungsfahrten im Schülerverkehr im Einsatz, obwohl sie eigentlich im Februar 2021 ausgemustert werden sollten. Bei Bussen bleibt die Vordertür verschlossen, sodass die Fahrer auch keine Tickets verkaufen können.

Mund-Nasen-Schutz

Die Maskenpflicht wurde verschärft. In Geschäften und im Öffentlichen Nahverkehr muss eine FFP2- oder OP-Maske getragen werden. Darüber hinaus gibt es eine Liste von 35 Straßen und Plätzen mit gewöhnlich hohem Publikumsverkehr, an denen auch im Freien eine Maske getragen werden muss. Hier reicht jedoch eine Alltagsmaske aus:

Die menschenleere Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg

Straßen

Alte Schönhauser Straße im Ortsteil Mitte,
Bergmannstraße im Ortsteil Kreuzberg,
Bölschestraße im Ortsteil Friedrichshagen,
Friedrichstraße im Ortsteil Mitte,
Hermannstraße im Ortsteil Neukölln,
Karl-Liebknecht-Straße im Ortsteil Mitte,
Karl-Marx-Straße im Ortsteil Neukölln,
Kurfürstendamm in den Ortsteilen Wilmersdorf und Charlottenburg,
Rathausstraße im Ortsteil Mitte,
Schloßstraße im Ortsteil Steglitz,
Sonnenallee im Ortsteil Neukölln,
Tauentzienstraße in den Ortsteilen Charlottenburg und Schöneberg,
Turmstraße im Ortsteil Moabit,
Unter den Linden im Ortsteil Mitte,
Wilmersdorfer Straße im Ortsteil Charlottenburg

Der Pariser Platz

Plätze

Alexanderplatz,
Bebelplatz,
Boxhagener Platz,
Breitscheidplatz,
Europaplatz,
Hardenbergplatz,
Hermannplatz,
Lausitzer Platz,
Leipziger Platz,
Olympischer Platz, sofern dort oder im Olympiastadion Veranstaltungen, insbesondere Fußballspiele, stattfinden,
Pariser Platz,
Potsdamer Platz,
Rosa-Luxemburg-Platz,
Rosenthaler Platz,
Washingtonplatz,
Wittenbergplatz
Sonstige Orte
Altstadt Spandau,
Hackescher Markt,
Kottbusser Tor,
Lustgarten

Ausblick

Die Bundesregierung hat weitere Lockerungen erst ab einer dauerhaften Inzidenz von unter 35 in Aussicht gestellt. Wann diese eintritt, ist derzeit nicht absehbar. Daher rechnen wir nicht vor Ende März mit der nächsten Lockerungsstufe.

Weitere Infos

Die komplette Verordnung zum Nachlesen auf Berlin.de